Gewürze

Zubereitung als Getränk:
1 TL mit kochendem Wasserübergießen, einige Minuten ziehen lassen, bei Trinktemperatur genießen.

Auch zum Würzen von Speisen geeignet.

Inhaltsstoffe:
Koriander, Löwenzahn, Mariendistelsamen, Anis, Bockshornklee, Fenchel, Gelbwurz, Ingwer, Kreuzkümmel, Wermut

Lichtgeschützt und trocken lagern.

Sternanis ist ein markantes Gewürz, das aus den getrockneten, sternförmigen Früchten eines immergrünen Baumes stammt. Sein Aroma ist intensiv, süßlich und stark an Lakritz erinnernd, mit einer würzigen, leicht pfeffrigen und holzigen Note. Dieser Geschmack ist auf das ätherische Öl Anethol zurückzuführen, das auch in Anis vorkommt, jedoch ist Sternanis in seiner Würzkraft deutlich kräftiger und komplexer. Sternanis ist ein unverzichtbares Gewürz der chinesischen und vietnamesischen Küche. Er ist ein Hauptbestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers und wird meist im Ganzen in Schmorgerichte, Suppen (wie die vietnamesische Pho) und Brühen gegeben. Sternanis passt hervorragend zu Fleisch wie Ente, Schwein und Rind. Er kann aber auch in süßen Speisen verwendet werden, um Desserts, Kompott und Glühwein ein besonderes Aroma zu verleihen. Die ganzen Sterne werden oft vor dem Servieren entfernt.

Fenchelsamen (ganz) sind ein vielseitiges Gewürz, das für sein süßes, an Anis und Lakritz erinnerndes Aroma bekannt ist. Die kleinen, grünlich-braunen Samen stammen von der Fenchelpflanze und sind in der indischen, nahöstlichen und mediterranen Küche weit verbreitet. Ihr Geschmack ist warm und leicht süßlich, und sie werden oft in Gerichten verwendet, die längere Kochzeiten haben, um ihr Aroma vollständig freizusetzen. Ganze Fenchelsamen sind eine unverzichtbare Zutat in Currypulvern und Garam Masala, aber auch in Wurstwaren, Brot und Gebäck. Sie passen hervorragend zu Fisch- und Fleischgerichten, insbesondere Schweinebraten und Lamm, da sie einen schönen Kontrast zum fetten Fleisch bilden. In der indischen Küche werden sie nach dem Essen oft als Verdauungshilfe oder "Mundfrischer" gekaut. Durch leichtes Anrösten in einer Pfanne wird ihr Aroma noch intensiver und nussiger.

Ganzer Lorbeer, oder Lorbeerblatt, ist ein Gewürz, das aus den getrockneten Blättern des Lorbeerbaums gewonnen wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern ist sein Geschmack eher subtil und dient als aromatische Basis für Gerichte. Das Aroma ist herb, leicht bitter und hat eine warme, würzige Note, die an Kiefer, Minze und Muskat erinnert. Lorbeerblätter werden fast immer ganz und unzerkleinert verwendet, da sie lange Kochzeiten benötigen, um ihr Aroma freizusetzen. Sie sind ein unverzichtbares Gewürz in der mediterranen, europäischen und amerikanischen Küche und werden vor allem in Suppen, Eintöpfen, Saucen, Schmorgerichten und Marinaden verwendet. Ein wichtiger Hinweis: Die Lorbeerblätter sollten vor dem Servieren aus dem Gericht entfernt werden, da sie sehr zäh und nicht essbar sind und eine Verletzungsgefahr darstellen können.

Kardamomfrüchte, auch als Kapseln bezeichnet, sind die getrockneten, spindelförmigen Schoten der Kardamompflanze. Sie sind das Kernstück des Gewürzes, da sie die aromatischen, schwarzen Samen enthalten, die den eigentlichen Geschmacksträger darstellen. Es gibt zwei Hauptsorten: den grünen Kardamom mit seinem süßen, blumigen und zitrusartigen Aroma und den schwarzen Kardamom, der größer ist und einen kräftigen, rauchigen und leicht kampferartigen Geschmack hat. Ganze Kardamomfrüchte werden verwendet, um ihr komplexes Aroma langsam und subtil an Speisen abzugeben. Sie werden oft in Suppen, Schmorgerichten oder Reisgerichten (wie Biryani) mitgekocht und vor dem Servieren entfernt, da die Hülle nicht essbar ist. In der indischen und nahöstlichen Küche sind Kardamomfrüchte unverzichtbar für Currys, Gewürzmischungen und den berühmten Masala Chai. In der skandinavischen Backkunst werden sie für Brot und Gebäck verwendet. Der Vorteil der ganzen Früchte ist, dass die Samen in der Kapsel optimal geschützt sind und ihr Aroma so lange bewahren. Erst kurz vor der Verwendung sollten die Kapseln leicht angestoßen werden, um die Samen freizusetzen und ihr volles Aroma zu entfalten.

Gewürznelken sind die getrockneten, ungeöffneten Blütenknospen des Nelkenbaums. Sie sind für ihr intensiv warmes, süßlich-würziges und leicht scharfes Aroma bekannt, das durch den hohen Gehalt an Eugenol entsteht. Ihre charakteristische Form erinnert an kleine Nägel, weshalb sie in vielen Sprachen nach diesem Aussehen benannt wurden. In der Küche werden Gewürznelken sparsam verwendet, da ihr Geschmack sehr dominant sein kann. Sie sind ein klassisches Gewürz in der europäischen Küche für Weihnachtsgebäck, Punsch, Glühwein und Kompott. In der asiatischen und nordafrikanischen Küche sind sie ein wichtiger Bestandteil von Curry-Mischungen, Schmorgerichten, Marinaden und Reisspeisen. Ganze Nelken werden oft in Zwiebeln oder Orangen gesteckt, um sie nach dem Kochen leichter entfernen zu können. Ihr kräftiges Aroma passt hervorragend zu Schmorbraten, Wild und deftigen Eintöpfen.

Gemahlener Ceylon-Zimt, auch als "echter Zimt" bekannt, ist das fein gemahlene Pulver der Rinde des Zimtbaums aus Sri Lanka. Sein Geschmack ist wesentlich feiner, süßer und komplexer als der des dominanteren Cassia-Zimts. Er zeichnet sich durch ein warmes, blumiges Aroma mit zarten Noten von Zitrusfrüchten und Nelke aus, ist aber deutlich weniger pfeffrig. Aufgrund seines raffinierten Geschmacks ist das Pulver ideal für die Zubereitung von feinen Backwaren, Desserts, Süßspeisen und Heißgetränken, bei denen ein subtiles und elegantes Zimtaroma erwünscht ist. Ein entscheidender Vorteil von Ceylon-Zimt ist sein sehr geringer Cumarin-Gehalt, was ihn zur bevorzugten Wahl für Menschen macht, die regelmäßig und in größeren Mengen Zimt konsumieren. Er kann auch wunderbar in Currys oder Schmorgerichten eingesetzt werden, um diesen eine exotische und nicht zu aufdringliche Süße zu verleihen. Im Ayurveda gilt Ceylon-Zimt als ein erwärmendes und harmonisierendes Gewürz. Aufgrund seiner süßen und scharfen Geschmacksrichtungen (Rasa) wird er vor allem zur Beruhigung von Vata und Kapha eingesetzt. Er hilft, das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken, was die Verdauung fördert und die Ansammlung von Schlacken (Ama) verhindert. Traditionell wird Ceylon-Zimt auch zur Unterstützung der Atemwege und des Kreislaufs verwendet. Menschen mit einer dominanten Pitta-Konstitution sollten ihn wegen seiner erhitzenden Wirkung nur in Maßen genießen.

Wacholder ist ein markantes Gewürz, das aus den getrockneten, kleinen, blauschwarzen Beeren des Wacholderstrauchs gewonnen wird. Sein Geschmack ist intensiv, harzig und pinienartig, mit einer würzigen, leicht pfeffrigen Note und einem Hauch von Zitrusfrüchten. Die Beeren sind ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen und nordischen Küche und werden oft verwendet, um den kräftigen Eigengeschmack von Wildgerichten wie Hirsch, Reh oder Wildschwein abzumildern. Wacholder ist auch ein klassisches Gewürz für Sauerkraut, Eintöpfe, Marinaden und Pasteten. Um das Aroma optimal freizusetzen, werden die Wacholderbeeren vor dem Kochen oft leicht angedrückt. Sie sind zudem die wichtigste Zutat zur Aromatisierung von Gin, dem sie ihren charakteristischen Geschmack verleihen.

Tonkabohnen sind die Samen des Tonkabaums aus Südamerika und gelten als ein exklusives Gewürz mit einem vielschichtigen, betörenden Aroma. Der Geschmack ist warm und intensiv und wird oft als eine Mischung aus Vanille, Mandeln, Karamell, Zimt und Nelken beschrieben. Das dominante, marzipanähnliche Aroma ist auf den Inhaltsstoff Cumarin zurückzuführen, der in sehr hoher Konzentration gesundheitsschädlich sein kann. In Deutschland ist die Verwendung als Gewürz in geringen Mengen erlaubt, was sie zu einer beliebten Zutat in der gehobenen Küche macht. Tonkabohnen werden ähnlich wie Muskatnuss verwendet und sollten aufgrund ihrer Intensität sehr sparsam dosiertwerden. Man reibt sie einfach mit einer feinen Reibe über das Gericht. Sie passen hervorragend zu Süßspeisen, Cremes, Puddings, Eis und Schokolade, denen sie eine einzigartige Tiefe und ein exotisches Aroma verleihen.

Gemahlener Langer Pfeffer, im Ayurveda als Pippali bekannt, wird aus den getrockneten, ährenförmigen Früchten der Pippalipflanze gewonnen. Im gemahlenen Zustand bietet er eine konzentrierte, kraftvolle Würze, die deutlich intensiver ist als die der ganzen Früchte. Sein Geschmack ist eine komplexe Mischung aus der pfeffrigen Schärfe von schwarzem Pfeffer und einer einzigartigen, langanhaltenden Süße mit Noten von Zimt und Ingwer. Das Pulver ist ideal, um Gerichten eine gleichmäßige, aromatische Wärme zu verleihen und ist ein wichtiger Bestandteil von vielen Gewürzmischungen und Rubs. Pippali im Ayurveda Im Ayurveda gilt Pippali als eines der wichtigsten und stärksten Gewürze. Es ist ein zentraler Bestandteil der berühmten Mischung Trikatu (die "drei Scharfen"), zusammen mit Ingwer und schwarzem Pfeffer, die zur Anregung des Stoffwechsels eingesetzt wird. Pippali wird als ein Gewürz angesehen, das besonders die Doshas Vata und Kapha ausgleicht. Es ist bekannt dafür, das Verdauungsfeuer (Agni) zu stärken und die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Darüber hinaus wird es traditionell zur Unterstützung der Lungen- und Atemwegsgesundheit verwendet, da es hilft, Kapha (Schleim) zu reduzieren. Pippali wird im Ayurveda oft in Pulverform für Tees, Elixiere und als Zutat in heilenden Rezepturen genutzt.

Korianderpulver wird aus den gemahlenen, getrockneten Samen der Korianderpflanze hergestellt. Es ist ein vielseitiges Gewürz, das einen warmen, nussigen und leicht süßlichen Geschmack hat, mit Noten von Zitrus und Salbei. Dieser Geschmack unterscheidet sich deutlich von den frischen Korianderblättern, die ein frisches, scharfes oder oft als seifig empfundenes Aroma aufweisen. Das Pulver ist ein essenzieller Bestandteil in vielen Küchen weltweit, insbesondere in der indischen, nordafrikanischen und lateinamerikanischen Küche. Es ist eine der Hauptzutaten in unzähligen Curry-Mischungen, Gewürzpasten, Marinaden und Masalas (wie Garam Masala). Korianderpulver wird oft mit Kreuzkümmel, Paprika oder Chili kombiniert und eignet sich hervorragend zum Würzen von Eintöpfen, Linsengerichten (Dal), Fleisch und Gemüse. Da das Pulver eine gleichmäßige Verteilung des Aromas ermöglicht, ist es ideal für Gerichte, bei denen eine subtile, erdige und warme Würze gewünscht ist.

Korianderblätter, in vielen Teilen der Welt auch als Cilantro bekannt, sind das frische Kraut der Korianderpflanze. Im Gegensatz zu den warmen, nussigen Koriandersamen haben die Blätter einen sehr ausgeprägten, scharfen und zitronigen Geschmack, der oft eine leicht pfeffrige Note hat. Für einige Menschen, die eine genetische Prädisposition haben, schmecken die Blätter allerdings nach Seife, was das Kraut zu einem kontroversen, aber beliebten Gewürz macht. Frischer Koriander ist ein zentraler Bestandteil in der mexikanischen, südostasiatischen und indischen Küche. Er wird fast immer am Ende des Kochvorgangs hinzugefügt oder als Garnitur verwendet, da sein Aroma durch Hitze schnell verloren geht. Korianderblätter sind unverzichtbar für die Zubereitung von Salsa, Guacamole, Currys, Dals und Thai-Gerichten. Ihre frische, belebende Note verleiht vielen Gerichten eine unverkennbare, helle Würze und einen Farbtupfer.

Ganzer Szechuanpfeffer ist das markante Gewürz, das die Grundlage der berühmten Sichuan-Küche bildet. Es ist botanisch gesehen kein echter Pfeffer, sondern die getrocknete Fruchtschale eines chinesischen Eschenbaums. Das einzigartige Merkmal des Szechuanpfeffers ist das "Ma"-Gefühl, eine prickelnde, taube Sensation auf der Zunge und den Lippen, die den Geschmackssinn betäubt und die Schärfe von Chili mildert. Geschmacklich hat Szechuanpfeffer ein zitrusartiges, holziges und leicht blumiges Aroma, das sich von herkömmlichem Pfeffer deutlich unterscheidet. Die ganzen, getrockneten Früchte werden vor der Verwendung oft in einer Pfanne ohne Öl geröstet, um ihr volles Aroma freizusetzen. Danach können sie gemahlen oder im Ganzen zu Gerichten gegeben werden. Sie sind ein Muss für die Zubereitung von scharfen Saucen, Schmorgerichten und Hot-Pot-Gerichten, denen sie ihre unverwechselbare, betäubende Würze verleihen.

Koriandersamen sind die getrockneten Früchte der Korianderpflanze. Im Gegensatz zu den frischen Blättern, die ein frisches, seifiges oder zitroniges Aroma haben, besitzen die Samen ein warmes, nussiges und leicht süßliches Aroma mit Noten von Zitrusfrüchten und Salbei. Ganze Koriandersamen sind ein vielseitiges Gewürz in der Küche des Nahen Ostens, der indischen Küche, Nordafrikas und Lateinamerikas. Sie werden oft leicht angeröstet, um ihr volles Aroma zu entfalten, und dann in einem Mörser zerstoßen oder gemahlen. Sie sind ein Hauptbestandteil von vielen Curry-Pulvern, Garam Masala und Gewürzmischungen für Fleischmarinaden und Pickles. Ganze Samen eignen sich auch hervorragend, um Brot und Backwaren eine einzigartige Würze zu verleihen. Sie passen gut zu Eintöpfen, Lamm und Geflügel und sind ein unverzichtbares Gewürz, um Gerichten eine aromatische Tiefe zu verleihen.

Die Bockshornkleesamen stammen von der gleichnamigen, zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörenden Pflanze. Sie sind ein vielseitiges Gewürz, das vor allem in der indischen, nordafrikanischen und nahöstlichen Küche eine wichtige Rolle spielt. Ihr Geschmack ist sehr charakteristisch und komplex: roh sind die harten, gelblichen Samen oft leicht bitter, mit einem erdigen Unterton, der an Sellerie oder Maggikraut erinnert. Röstet man die Samen vor der Verwendung jedoch kurz an, entwickeln sie ein nussiges, würziges und leicht süßliches Aroma, das an Ahornsirup erinnern kann. Dieser Prozess mildert die Bitterkeit und macht sie erst richtig genießbar. In der Küche werden Bockshornkleesamen meist gemahlen oder ganz in Curry-Gewürzmischungen (wie Garam Masala), Eintöpfen, Linsengerichten (Dal), Suppen, und Brot verwendet. Sie verleihen den Speisen eine einzigartige Würze und Tiefe. Auch in der türkischen Gewürzpaste Çemen oder in der georgischen Walnusspaste sind sie eine Hauptzutat. Die Samen sind zudem bekannt für ihre verdauungsfördernden Eigenschaften und werden traditionell in der Naturheilkunde eingesetzt.